person spricht zu seinem smartphone

Gliederung des Artikels

1. Spaces - das Audio-Tool von Twitter kommt

Die Plattform Twitter testet gerade ihr neues Audio-Feature namens Spaces. Das Tool, welches sich gerade in der Betaphase befindet, ähnelt in seinen Funktionen sehr der App Clubhouse, welche im Jahr 2020 einen großen Hype erlebt hat. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen und der vielen Zeit in den eigenen vier Wänden war das Audio-Tool für viele Nutzer weltweit eine willkommene Ablenkung. User, darunter auch eine Vielzahl an Prominenten, trafen sich in der App zum Diskutieren und Zuhören. 

Nun rollt die Social-Media-Plattform Twitter ihr Audio-Feature aus und gibt bereits in diesen Tagen immer mehr Nutzern die Möglichkeit, einen eigene Gesprächsrunde als Host zu starten.

INFO: Um einen Space zu eröffnen, klicke entweder lange auf das “Federsymbol”, mit welchem du eigentlich Tweets erstellst oder auf dein Profilbild in der oberen Leiste bei den Fleets und wähle dann “Spaces”.

In diesem Artikel möchten wir zeigen, inwiefern sich Twitter Spaces von Clubhouse unterscheidet, indem wir auf fünf große Vorteile beziehungsweise Verbesserungen von Spaces gegenüber Clubhouse eingehen. Weitere Informationen zum Feature findest du im offiziellen Beitrag von Twitter und auf dem Twitter-Account „@TwitterSpaces“.

2. Twitter Spaces vs. Clubhouse: 5 Vorteile des Newcomers

Nutzer, die bereits einen Space eröffnet haben oder einem Gespräch beigetreten sind, werden auf Anhieb viele Parallelen zu Clubhouse erkannt haben. Kein Wunder, der erste Hype der App spricht für sich. Dennoch hatte Twitter natürlich Zeit, um den Konkurrenten zu analysieren und sich Gedanken über mögliche Verbesserungen für ihr eigenes Feature zu machen. Im Folgenden stellen wir euch fünf große Unterschiede beziehungsweise Vorteile des Twitter-Tools vor.

INFO: Um deine Online-Gespräche qualitativ hochwertiger zu gestalten, kannst du auf externe Mikrofone für Smartphones zurückgreifen, welche man einfach mit dem Handy verbindet und direkt loslegen kann.

2.1 Zugriff für Android- und iOS-Nutzer

Wie bereits am Anfang des Artikels erläutert, haben sich viele Menschen an der Audio-App Clubhouse erfreut und die Corona-Zeit Zuhause überbrückt, indem sie zahlreichen interessanten Konversationen zuhörten oder sogar aktiv mitdiskutierten. Doch leider konnten das, wie gesagt, “nur” viele Menschen und nicht alle. Denn bis heute ist Clubhouse ausschließlich iOS-Nutzern vorbehalten. So durften die zahlreichen Android-Nutzer nur von außen zusehen und nicht aktiv partizipieren. Viele Gespräche konnten erst Tage später in Zusammenschnitten auf Youtube, in Artikeln oder eben gar nicht verfolgt werden (außer man hat sich kurzfristig ein neues iOS-Smartphone/Tablet zugelegt). 

Diesen Nachteil für Android-User wird es zukünftig auf Twitter Spaces nicht geben, denn dort wird die iOS- und die Android-Community frei unter- und miteinander interagieren können. Damit umgeht Twitter einen großen Kritikpunkt an Clubhouse, welche den Druck spüren und gerade an der Beta-Version für Android arbeiten.

2.2 Barrierefreiheit

Auch beim Thema Barrierefreiheit gibt es bereits eine Lösung auf Twitter Spaces. So können Nutzer vor dem Sprechen ihre Erlaubnis erteilen, dass ihre Aussagen als Live-Untertitel für Zuhörer erscheinen, welche die Untertitel-Funktion aktivieren. Da die Funktion bisher nur funktioniert, wenn der jeweilige Sprecher zustimmt, wird dies nachdrücklich empfohlen. Des Weiteren soll Spaces, laut Twitter, in Zukunft auch für Screenreader geeignet sein. Dies gibt gehörlosen oder schwerhörigen Menschen die Möglichkeit, an Gesprächen teilzunehmen und erleichtert die Anwendung. Um die Barrierefreiheit weiter auszubauen und die Untertitel weiter zu verbessern, arbeitet das Unternehmen mit Barrierefreiheit-Teams und -experten zusammen.

2.3 Spaces trifft auf eine bestehende Community

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat bereits eine sehr große Community mit über 190 Millionen aktiven Nutzern täglich. Das kann ein großer Vorteil gegenüber Clubhouse sein, da sich viele Nutzer keine separate App downloaden müssen. Ein weiterer, damit verbundener Vorteil ist, dass sich auf Twitter viele Sub-Communities mit den gleichen Interessen (sogenannte Bubbles) gebildet haben und man dadurch leicht auf interessante Gesprächsrunden aufmerksam gemacht wird. 

Außerdem hat die Funktion, vor allem während Kontakt- & Reisebeschränkungen, das Potenzial, Diskussionen und Gespräche von Personen zu ermöglichen, die sich sonst nicht so leicht austauschen können/würden. Hier kann man beispielsweise an interessante Diskussionen zwischen verschiedensten Politikern oder an länderübergreifende Gespräche zwischen anderen Prominenten denken.

2.4 Konversationen mit Ankündigung

Eine weitere Besonderheit, welche Twitter für das Spaces-Tool plant, ist das “schedule”-Feature. Hiermit können Hosts einen genauen Termin für ihren Space festlegen und diesen in ihrer Timeline teilen. Für den Space beziehungsweise das anstehende Gespräch können sich Nutzer anschließend eine Erinnerung direkt auf Twitter einstellen, damit sie benachrichtigt werden, wenn das Gespräch beginnt.

2.5 Gesprächsthema in Form von Tweets anpinnen

Wie im echten Leben wird es auch auf Twitter Spaces die Situation geben, dass Menschen laufenden Gesprächen beitreten. Damit diese nicht ahnungslos raten müssen, worum es genau geht, gibt es für Hosts und Sprecher die Möglichkeit, Tweets anzupinnen. So wird für alle (neuen) Zuhörer ersichtlich, welcher Tweet oder welches Thema gerade behandelt wird.

twitter logo auf ios smartphone bildschirm

3. Fazit: Potenzial und Limits von Twitters Audio-Feature “Spaces”

In diesem Text wurden fünf Vorteile beziehungsweise Verbesserungen, die Twitter Spaces gegenüber Clubhouse hat, besprochen. Natürlich muss dazu gesagt werden, dass Clubhouse der Vorreiter in Sachen audiobasierter Social-Media Plattform ist und Twitter Zeit hatte, von der iOS-App zu lernen und damit direkt zum Launch Verbesserungen in ihr Feature einzubauen. Zudem steckt hinter Twitter ein riesen Konzern mit ausreichend Budget, um solch ein umfangreiches Tool in vergleichsweise kurzer Zeit auf die Beine stellen zu können und es stetig auszubauen. 

Der wohl größte Vorteil für Spaces liegt darin, dass sie ihr Audio-Feature sowohl für Android- als auch für iOS-Nutzer anbieten und bereits weltweit eine bestehende Community mit mehreren 100 Millionen Nutzern monatlich haben. Das Feature kommt also zum User, nicht umgekehrt. 

Dennoch wird sich erst in den Monaten nach dem vollständigen Release zeigen, ob sich das Tool durchsetzen wird. Denn es ist durchaus fraglich, ob Twitter-User das Feature annehmen oder ob es, wie die Audio-Tweets oder Fleets, eher moderat genutzt wird. 

Außerdem erlangte die Social-Audio-Plattform Clubhouse ihre Beliebtheit in Zeiten der weltweiten Coronapandemie. Unter Umständen sinkt das Verlangen nach solchen Audio-Diensten wieder, sobald die Kontaktbeschränkungen nachlassen. Zum einen werden Menschen wieder mehr unterwegs sein und zum anderen ist es dadurch möglich, sich persönlich zu Gesprächen und Interviews zu treffen.

Wir blicken gespannt in die Zukunft!

Häufig gestellte Fragen

Was ist Twitter Spaces?

Spaces ist ein audiobasiertes Twitter-Feature, in dem User in virtuellen Gesprächsräumen miteinander kommunizieren können, während andere zuhören.

Gibt es Twitter Spaces für Android?

Ja, Twitter hat das Feature sowohl für Android- als auch für iOS-Nutzer freigeschaltet.

Ist das Audio-Feature von Twitter barrierefrei?

Es ist möglich, während Gesprächen Live-Untertitel zu aktivieren, um das Tool auch für schwerhörige oder gehörlose Menschen zugänglich zu machen. Twitter arbeitet laut eigenen Angaben kontinuierlich an Verbesserungen und weiteren Lösungen.

Ist Twitter Spaces kostenlos?

Ja, du kannst als Twitter-User Spaces kostenlos beitreten und hosten. Außerdem plant Twitter ein Ticketing-Feature, mit welchem Hosts Tickets für den Zugang zu ihrem Space verkaufen können.